„Stumm und ehrfurchtsvoll gingen die Menschen in einem endlosem Zug an ihren Toten vorbei…“, so berichtete am 22. März die »Freie Presse«. Ewald Garner wischte sich über die Stirn. Den Kampf für des Kaisers misslungenen Griff nach der Weltmacht hatten sie überlebt. Im Kampf für die eigene Freiheit und die Republik waren sie gefallen. 16 tote Kameraden in Elberfeld und der Kampf war noch nicht vorbei. Weitere Gefallene gab es in Dortmund, Essen, … im ganzen Reich und auch hier, in Hagen. Sie hatten die monarchietreuen Putschisten besiegt. Doch der Genosse Hoffmann hatte recht, als er am Ende der Trauerfeier Heinrich Heines Gedicht rezitierte. „Rund um mich die Leichen meiner Freunde, aber wir haben gesiegt. Wir haben gesiegt. Wir haben aber weder Zeit zur Freude noch zur Trauer. Aufs neue erklingen die Trompeten. Es gilt zum neuem Kampf.“
Erneut versuchten die alten Kräfte, die Macht wieder an sich zu reißen. Die mit der Revolution erkämpfte Freiheit war nicht sicher. Trotz wichtiger Errungenschaften waren wesentlich Forderungen noch nicht durchgesetzt. Das Kapital hielt seinen Besitz in der Hand und sie mussten weiter um Arbeit, Brot und ihre Rechte kämpfen. Das Militär und insbesondere seine Offiziere träumten weiter von Preußens Macht und Herrlichkeit. Der Korpsgeist der Landsknechtformationen war angeschlagen aber nicht gebrochen. Die sozialdemokratische Regierung – ihre Genossen – hatten sich mit dem Militär verbündet. Sie meinten,die Republik mit den alten Kräften in der Verwaltung und dem Militär sichern zu müssen. Mit einem Putsch hatten der General Walther von Lüttwitz und der Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp die Regierung aus Berlin verjagt. Gerade noch hatten diese nach Dresden und dann nach Stuttgart entkommen können.